Nach coronabedingter Pause wurde auf den Franziskus-Tag, 4. Oktober 2023, wieder zur Senioren-Herbstwallfahrt der Pfarrei Aeschi eingeladen.
Es ging Richtung Freiamt, nach Auw, einem Dorf mit heute gut 2300 Einwohnern. Aus dem vormals kleinen Bauerndorf machte sich die 1848 geborene Bauerntochter Verena Bütler 1848 auf, um mit 19 Jahren ins Kapuzinerinnenkloster Altstätten, im St.-Galler Rheintal, einzutreten. Sie erhielt den Klosternamen Maria-Bernarda. Relativ jung wurde sie dessen Leiterin («Frau Mutter»). Mit 40 Jahren machte sie sich 1888 zusammen mit sechs Mitschwestern auf eine beschwerlich lange Reise, um «in die Mission» nach Südamerika zu gehen. Ab da wirkte sie mit ihrer Mitschwestern zuerst in Ecuador in den Diensten von armen Menschen. Eine Revolution zwang die Schwestern nach sieben Jahren zu fliehen. Sie fanden ein neues und bleibendes Wirkungsfeld in Kolumbien. Die von Mutter Maria-Bernarda Bütler in Kolumbien neu gegründete Ordensgemeinschaft der «Franziskanischen Missionsschwestern von Maria-Hilf» wirkt bis heute in Südamerika. Sie und das Volk in Kolumbien setzten sich ein, dass die 1924 verstorbene hochgeschätzte Mutter Maria Bernarda Bütler 1995 zuerst Selig- und 2008 schliesslich heiliggesprochen wurde. Das liess auch an ihre Schweizer Herkunft erinnern.
Eine muntere Schar aus der Pfarrei Aeschi besichtigte nach einer Lebensschilderung der Schweizer Heiligen im Car und nach der Kaffeepause in Auw das Geburtszimmer in ihrem Elternhaus mit Erinnerungsgegenständen. Dabei erzählte eine kolumbianische Ordensschwester von der Gründerin ihrer Gemeinschaft. Nach einem feinen Mittagessen traf sich die Reisegesellschaft zum Wallfahrtsgottesdienst in der Pfarrkirche. Während der Messe wurde das Bernarda-Lied gesungen, in dem es heisst: «Mutter Bernarda, Helferin, / du grosse Frau mit edlem Sinn! / Du wolltest arm durchs Leben geh’n / und ganz in den Diensten der Armen steh’n. /Dein Reichtum ist das weite Herz, / das Kraft hat für des andern Schmerz, / in jedem Menschen Christus sieht.»
Der Wallfahrtstag und das Gehörte über Maria-Bernarda Bütler mögen fröhlich nachwirken. In den Tagebuchaufzeichnungen von Mutter Maria-Bernarda zu lesen, lässt einem erstaunen und kann Impulse für den Glauben geben.